Interessiert nicht die Bohne

13.06.2014

Kaffee, Kopf und Kosmische Explosionen

Schon seit Anbeginn meines Kaffeekonsums gerate ich immer wieder in den Strudel folgender Diskussion: Ab wann gilt Kaffee als Kaffee? Welche extrakaffee’schen Substanzen sind in welchen Mengen noch zulässig, bevor aus Kaffee Kakao mit Koffein wird? Oder Ähnliches. Und was haben eigentlich die Tempelritter damit zu tun? Nun, eigentlich gar nichts. Doch passend zum sich hartnäckig haltenden Gerücht, Freitag der 13te heiße deshalb so, weil der damalige französische König Philipp IV. an jenem Tag im Jahr 1307 in Paris die Verhaftung aller dem Templerorden angehörigen Ritter befahl, sei dies am heutigen Tag erwähnt. Die Schaurigkeit des schwarzen Freitags ist jedoch eine weitaus ältere.

Nun gibt es die Kaffee-Hardliner. Deren brühender Bohnensaft ist so schwarz wie die Nacht. Oder eben so schwarz wie der heutige Freitag. Obwohl meiner bis dato recht unfallfrei verlief. Dann sind da die Mit-Milch-Trinker. Dazu zähle ich. Der Kaffee darf dann gerne etwas stärker sein. Die Bitterkeit mildert dann das weiße Gold. Kommt da dann sehr viel Zucker hinzu, wird’s auch mir zu bunt. Woyack trinkt übrigens schwarz. Einmal im Monat darf ich ihm Milch dazu gießen. Das verhält sich ähnlich, wie bei seinem Obstverzehr. 29 Tage guckt er Äpfel und Bananen gar nicht an. Und dann isst er alles an einem Tag auf. Auch an diese Gewohnheiten muss man sich beim Zusammenleben gewöhnen.

Unsere Arbeits-/Ess-Tische auf Zeit leben sich derweil gut ein. Wir frühstücken an ihnen, arbeiten vereinzelt Sachlagen und Umstände auf. Darauf sitzen hat auch was. Rebellen für immer. Auch Kolumnen, Songtexte, ja sogar dieser Eintrag entsteht auf einer der besagten Tischplatten. Generell bietet die unfertige Weiträumigkiet unserer WG viel Raum für Kreativität. So fühlen sich dann wohl Mitarbeiter der Kreuzberger Agenturen für Hipstergedöns.

Doch auch das zieht langsam in unsere Richtung. Letzens öffnete das KIKI BLOFELD bei uns “Unter der Kranbahn 6″ am Wasser um die Ecke, ein renommierter Barklub, der seiner Zeit direkt neben der ehemaligen BAR 25 residierte. Auch das Frühstücks-Café BENKYS in der “Rathenaustraße 7″ ist eine tolle Adresse für verkaterte Sonntage. Weitere Adressen stehen zum Antesten auf der Liste. Solange bei uns keine arbeitsfertige Küche steht, wird wohl das eine oder andere Frühstück noch to go stattfinden.

Vor ein paar Wochen haben wir eine palmenähnliche Pfanze vor dem Restmüll gerettet. Mitgenommen sah sie aus, und büste beim Überwinden von 15 Höhenmetern ins Dachgeschoss auch alle verbleibenenden Blätter ein. Und dennoch: nach fürsorglichem Gießen sprießen erste Jungblätter. Das erste erkämpfte Grün unserer vier Wände. Wir haben Aufwind.

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schrieb Winkelmann