Hör ma zu, Atze
Nun steht ein zentrales Objekt unserer Begierde in unseren vier Wänden. Die beiden analogen Schätzchen kommen aus dem Hause VISTATON und röhren dank Endstufe aus den späten Neunzigern los wie ein Rothirsch in der Brunft. Wir Musiker sagen dazu auch liebevoll, der “Sound habe Sack”. Aktuell können wir uns schon auf unsere Couch setzen und die Anlage samt dahinter liegender, weißer Wand anstarren. Fernseher sind überbewertet.
Wir holen uns trotzdem einen. Ganz dezent soll er sein. Sich in das Konzept unseres minimalistischen Wohnraums einfügen. Woyack meint, dass 60 Zoll aufwärts reichen. Ich bin da noch etwas skeptisch. Jetzt, da wir uns doch schon einen Öltanker gekauft haben und uns mit horrenden Hafengebühren rumschlagen müssen. Konnte ja keiner ahnen, dass ein Parkplatz für einen 376-Meter-Kahn so in den Geldbeutel geht.
Nun ja, klanglich können wir also ab jetzt Alarm machen. Unsere Nachbarn wissen bereits Bescheid. Die nehmen es bis jetzt gelassen. Zur Einweihungsfeier wollen wir sie alle einladen, damit es nicht sofort auffällt, wenn die tieferen Frequenzen deren Lieblingsgeschirr aus dem Küchenschrank rödeln. In diesem Sinne: zwo, eins, Risiko.
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